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Gedichte über Pech - Seite 5


Selbstgefälliger Idiot

Das war es dann wohl mit meinem Nordlicht,
was stimmt denn mit mir nicht?
Ich bin ein Magnet für sämtliche Idioten,
fassen mich an mit ihren widerlichen Pfoten.

Empathie ist wohl ein Fremdwort,
mit Gefühlen hast du es nicht so,
gehe mit deiner Art und Weise nicht Komfort,
bin über den momentanen Abstand sehr froh.

Deine Worte könnten nicht taktloser sein,
meinst wohl alles besser zu wissen,
dein egoistisches Verhalten ist ziemlich gemein,
werde dich bestimmt nicht so schnell vermissen.

Habe mein Handy nach langem zögern ausgemistet,
fühle mich endlich wieder unbeschwert und frei,
hattest dich leider Gottes in meinem Kopf eingenistet,
zum Glück ist jetzt alles vorbei.

Ich scheiße auf dein süßes Lächeln
und deine schönen grünen Augen,
werde nicht anfangen zu schwächeln,
das kannst du mir glauben!

Auch dir habe ich von meiner Vergangenheit erzählt,
war von Anfang an absolut ehrlich zu dir,
habe meine Worte mit bedacht gewählt,
verlangtest dennoch zu viel von mir.

Freunde kuscheln nicht innig miteinander,
liegen nicht mit verschränkten Händen da,
wir haben keine Gefühle füreinander,
das ist uns beiden doch klar.

Es fühlte sich gut an, in deinen Armen zu liegen,
mich an dich zu kuscheln und geborgen zu fühlen,
mein Gesicht an deine starke Schulter zu schmiegen,
gemeinsam mit dir in unseren Gedanken zu wühlen.

Du hast mich verstanden, das habe ich zumindest gedacht,
da habe ich mich wohl mal wieder blenden lassen,
hast anscheinend nur aus einem Grund Zeit mit mir verbracht,
fange langsam an, Liebe richtig zu hassen.

Seit ich meinen Standpunkt klargemacht habe,
kommt nichts mehr von dir, suchst die Distanz,
betrachte die Sicht der Dinge mal aus meiner Lage,
ziehst von dannen, mit eingezogenem Schwanz.

Ich brauche keine Pussy, sondern einen richtigen Mann,
jemanden, der mich versteht und mir keinen Druck macht,
der mich und meine Persönlichkeit akzeptieren kann,
der gemeinsam mit mir über belangloses Zeug lacht.

Mittlerweile trauere ich dir nicht mehr hinterher,
auch du hast in meinem Leben keinen Platz verdient,
du hast es dir selber so verbockt, also bittesehr!
Bin von Leuten Deinesgleichen bedient!


© Lily .N. Hope
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Erfinderpech – oder – Der gestohlene Bauplan

Hatte kürzlich ’was erfunden,
schrieb den Bauplan auf ein Blatt.
Nun ist dieses Blatt verschwunden
und ich frage mich, wer’s hat.
Wer ist wohl der Dieb gewesen,
der da stahl, was ich erfand?
Spionierende Chinesen
oder Diebe aus Deutschland?

In der Zeitung liest man morgen
jenes kleine Inserat:
„Mich belasten große Sorgen,
wer mich denn bestohlen hat.
Wer meine Erfindung findet,
kriegt als Lohn bloß meinen Dank.
Denn wer sich stets brotlos schindet,
hat nie Geld auf seiner Bank!

Wäre ich doch von Herrn Nobel
gern mit einem Preis gekürt,
weil mein neukreierter Hobel
sogar Steine malträtiert.
Nur im Kopf sind meine Pläne,
die man frech mir unterschlug.
Und ich raufe mir die Mähne,
weil die Zeit rinnt wie im Flug.

Jetzt muß ich aus dem Gedächtnis
bauen dieses Hobelteil.
Biete es als mein Vermächtnis
weltweit zum Verkaufe feil.
Aber es fehlt mir an Scheinen
für das Baumaterial.
Ohne Geld gibt's nämlich keinen
werkzeugbautauglichen Stahl.

Wenn ich aber nüchtern denke,
an die Zeit, die ich vertan,
nie erhielt je Geldgeschenke,
geb' ich auf den kühnen Plan.
Unfair spielt sehr oft das Leben,
und selbst ein Genie hat's schwer,
wenn ihm zwar der Geist gegeben,
aber seine Taschen leer.

Hat er dennoch ge- oder erfunden,
was die ganze Welt gern hätt’,
ist dies schon 'mal schnell verschwunden
und macht dreiste Diebe fett.
Ob das Rad neu oder ein Hobel
wird erfunden, ist wie Spiel:
Und so bleibt der Preis von Nobel
meistens unerreichtes Ziel.

© Micha Schneider
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