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4868 | Fruchtig, leicht bitter und stark | 05.12.23 | ||
Vorschautext: Fruchtig, leicht bitter und stark Das Olivenöl von Europas ältestem Baum, Seit 2400 Jahren steht er da schon, In Montenegro, diesem herrlichen Naturraum, Wo das Öl jährlicher Menschenlohn. Offenbar steht er sehr gerne da, Wo er willentlich seine Früchte abgibt Und ihm täglich so viele Menschen nah, Weil er den Trubel und das Leben liebt. ... |
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4867 | Das Geheimnis des fruchtbaren Segens | 05.12.23 | ||
Vorschautext: Das Geheimnis des fruchtbaren Segens (Satire) Eigene Kinder bekamen sie leider nicht, Obgleich alles, was es gab, versuchten. Es brachte ihnen kein Kindergesicht, Selbst als sie Fachärzte aufsuchten. Da pilgerte der Mann zur Heiligen hin, Um Fruchtbarkeit für die Frau zu erbitten: Aktive Beteiligung hatte er schon im Sinn, Wanderte zur Heiligen in großen Schritten. ... |
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4866 | Manche leben nur noch von Nachtschattengewäschen | 04.12.23 | ||
Vorschautext: Manche leben nur noch von Nachtschattengewächsen (Satire) Morgens ein Kartoffelbrot mit Tomaten, Schatten um Augen so zu beenden. Das haben uns ja Vegetarier geraten, Um Gesundheitsnachrichten auszusenden. Mittags dann viel Kartoffelsalat Mit Gurken, gegrillten Tomaten als Beilage, Vielleicht etwas Tofu, den man stets hat Und Leitungswasser – gar keine Frage! ... |
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4865 | Windtage | 04.12.23 | ||
Vorschautext: Windtage Schon des nachts haben Windböen An den wetternahen Rollos heftig gerüttelt. Am Morgen konnten wir es sehen, Wie von Büschen letztes Laub abgerüttelt. Der Frühwinter stellt sich ein mit Macht Und zeigt uns seine ganze Stärke: Keine Sonne, die zu uns her lacht, Kühlfeuchte geht nun zu Werke. ... |
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4864 | Bestes Frühstück | 03.12.23 | ||
Vorschautext: Bestes Frühstück In alter Keramikschüssel, schwer aus Steingut erschaffen, finden sich des Morgens ein, was mir den Körpertag eröffnet: In selbstgemachtem Joghurt, frei von Zucker und Verdickern finden sich Apfel- und Birnenschnitze, auch Brombeeren frisch aus dem Garten. ... |
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4863 | Neben den Tatsachen | 03.12.23 | ||
Vorschautext: Neben den Tatsachen Neben den Tatsachen und deren ständigen Veränderungen sind es Vermutungen und Spekulationen, die zu Gedankentreibern werden, denn nur so kommen sie voran. Wird das Wunschsuchen völlig abgedrängt, weil nur noch die Tatsachen Anerkennung finden, entsteht die Voraussetzung für geistige Immobilität. ... |
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4862 | Vorweihnachtszeit | 02.12.23 | ||
Vorschautext: Vorweihnachtszeit Wenn jetzt an den Trübtagen Statt Antworten nur viele Fragen, Sinnt man in dieser Winterzeit Auf Schönes und vermeidet Leid. Die Zimmer sind längst dekoriert, Was uns zur Weihnachtszeit hinführt, Weil man von Kindesbeinen kennt Den Kranz, die Kerzen im Advent. ... |
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4861 | Endlich Winter! | 02.12.23 | ||
Vorschautext: Endlich Winter! Endlich Winter, wie wir ihn von früher her kannten, als wir noch Kinder bei längst gegang'nen Verwandten mit Schlitten fuhren! Natürlich hört man heute kein Kindergeschrei mehr: Überalterung! Manche Leute lieben ihre Warmwohnung mehr, ... |
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4860 | Wieder in die Spur kommen | 01.12.23 | ||
Vorschautext: Wieder in die Spur kommen Urlaube sind Erholung pur, Wenn man weiß, was man braucht. Schon Ortswechsel und Natur Öffnen die Seele, die oft gestaucht, Denn im Tagestrott gefangen Kommt sie nicht zu strahlend' Prangen. Sie will nicht schmachten in den Engen, Will zum Lichte sich hochschrauben, Sich aus fremden Korsetten zwängen, ... |
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4859 | Rosenduft | 01.12.23 | ||
Vorschautext: Rosenduft Den Rosenduft, den kennen wir, Wenn wir durch unsere Gärten schreiten, Wir dort mit sehr viel Luftgespür Die lastenden Lungenbläschen weiten. Ohne den Willen zum Duftansaugen Bliebe der Geruchsinn innegewendet. Er könnte zum Genusse taugen, Den Rosenblüte dort aussendet. ... |
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4858 | Der Venezianische Löwe | 30.11.23 | ||
Vorschautext: Der Venezianische Löwe Wärend andere immer nur Kriege führten, Trieb die Serenissima weltweit Handel, Weil in der Republik die Kaufleute spürten: Wohlstand braucht Mobilität und Wandel. Man muss die Waren dorthin bringen, Wo sie von der Kundschaft auch verlangt, Sie dort abholen, wo Handwerker ringen, Sich ein Hersteller für den Kauf bedankt. ... |
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4857 | Liebesgazelle | 30.11.23 | ||
Vorschautext: Liebesgazelle Noch immer sitzt sie im Traubengehäus', versteckt hinter dem Riesengrünblatt, eine kleine, muntere Liebesgazelle. Hat sie nicht zwei Söhne geboren? Der Erstgeborener lebt in Luxemburg, der Zweitgeborene in London? Sie aber genießt die Freiheit jetzt, ganz nahe bei den grünen Hügeln, ... |
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4856 | Wer sitzt denn immer zuerst am Tisch? | 29.11.23 | ||
Vorschautext: Wer sitzt denn immer zuerst am Tisch? Wer sitzt denn immer zuerst am Tisch, Wo sich einfinden die müden Urlauber? Da wird viel genommen, besonders Fisch Vom Morgenbüffet: Speisenrauber! Das Hereinströmen führt zu Völlerei, Lautes Reden verbirgt das üppige Mahl: Man nimmt Speck und sehr viel vom Rührei, Dann Kuchen und Müsli nach freier Wahl. ... |
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4855 | Hotel Mama | 29.11.23 | ||
Vorschautext: Hotel Mama Wegen Deiner Muttermilch Musst Du als Spross nicht versauern: Andere haben halt Anderes bekommen Und sind auch wie Du liebend geworden. Sie sind deshalb nicht Teil jener Konsorten, Denen angeblich Butter vom Brot genommen, Weshalb sie sich ständig selbst bedauern, Sich schützend umarmen als armen Knilch! Was soll diese Botschaft also mitteilen, ... |
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4854 | Mit dem Bus nach Abano Terme | 28.11.23 | ||
Vorschautext: Mit dem Bus nach Abano Terme Da sitzen sie alle brav angeschnallt in den Sitzen, Die Alten, welche ein Leben lang in Arbeit und Brot, Die noch wussten, was fleißiges Schwitzen Sie selbst brachte zu Wohlstand aus der Not. Schon oft sind sie über den Brenner gefahren, Früher mit Familie früher in der Autoschlange, Als sie noch so jung und urlaubsfroh waren – Die Autoreise dauerte damals ziemlich lange... ... |
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4853 | Ich liebe Kleinstädte | 28.11.23 | ||
Vorschautext: Ich liebe Kleinstädte In den Megacities tobt nichts als der Lärm Lichtverschmutzung bei Tag und Nacht. Es stinkt dort nach Abgasen und wie im Gedärm Von Schlachttieren bei Menschübermacht. Deshalb liebe ich die Kleinstädte so, Vielleicht auch, weil ich dort geboren bin: Die Überschaubarkeit macht mich froh, Das Verweilen, ein echter Bürgersinn. ... |
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4852 | Erstgraupel | 27.11.23 | ||
Vorschautext: Erstgraupel Schneeiges lässt sich schon riechen, Die Wolken nicht dunkel, sondern tiefgrau: Fensterrahmen, zwar schön gestrichen, Dennoch wird der Himmel zur Schau. Erstgraupel purzeln kräftig herab, Federn auf den Straßen zurück, Wo ich mein Auto noch stehen hab' Und beobachtend nun mein Blick. ... |
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4851 | Den sehr geehrten Neidbekannten | 27.11.23 | ||
Vorschautext: Den sehr geehrten Neidbekannten Den sehr geehrte Neidbekannten: Unsere Vorfahren kannten das nicht, Dass die Paten, Onkel oder Tanten Missgünstig dem, der im Erfolgsbericht. Unsere Verwandten haben sich immer gefreut, Wenn wir wieder eine Stufe höher erklommen, Dabei nicht neidvoll geschaut, wie das heut' So gern von Missgünstlingen vorgenommen. ... |
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4850 | Wie haben sie sich geplagt | 26.11.23 | ||
Vorschautext: Wie haben sie sich geplagt Schaut man heute auf die Arbeitsplätze, Wird der Arbeitende fast überall entlastet, Sind Gefahren gebannt durch Sicherheitsnetze, Die helfen, dass keine Verletzungsgefahr belastet. So kann man sich heute kaum noch vorstellen, Wie sich die Menschen doch früher geplagt, Wie sie sich schwitzend der Arbeit mussten stellen, Die ihnen diktiert und vom Boss angesagt. ... |
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4849 | Diese Großmutter | 26.11.23 | ||
Vorschautext: Diese Großmutter Eigentlich blieb sie ein Leben lang stark, Nie habe ich sie schwächelnd gesehen. Trotz späterer Einsamkeit blieb sie autark, Zwei Weltkriegszeiten galt es durchzustehen. Als Bauernmagd hatte sie einst gelernt, Schwerstarbeit geleistet in ganz jungen Jahren, Sich dennoch nicht vom Glauben entfernt, Auch später nicht mit den schneeweißen Haaren. ... |
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